13.06.2017


Modellprojekt Hockenheim Talhaus

Bildunterschrift von links nach rechts: Donald Pape (Wirtschaftsförderer Große Kreisstadt Hockenheim) Minister Thomas Strobl Dieter Gummer (Oberbürgermeister Große Kreisstadt Hockenheim) Werner Riek (technischer Leiter fibernet.rn)

Ministerium bewilligt Fördermittel für innovative
Verlegetechnik im Gewerbegebiet Talhaus

Termine dieser Art nimmt man in der Tat gerne wahr. Besonders dann, wenn man aus den Händen des für die Digitalisierung zuständigen Ministers Thomas Strobl einen voluminösen Fördermittelbescheid entgegennehmen kann. So geschehen dieser Tage im Stuttgarter Innenministerium, wo sich der Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer nicht nur über die rund 500.000 Euro freute, sondern auch zurecht stolz sein kann ob der Tatsache, dass der Hockenheimer Konzeption jetzt offiziell und von ministerieller Seite das Prädikat „Modellprojekt“ attestiert wurde. „Mit den bewilligten Mitteln aus Stuttgart sind 50 Prozent der anfallenden Baukosten für die Verlegung der digitalen Hochleistungstechnik abgedeckt“, so der OB. Der vorliegende Förderbescheid bezieht sich auf das Hockenheimer Gewerbegebiet „Talhaus“, ausgenommen der I. und II. Industriestraße. Die digitale Erschließung des restlichen Teiles erfolgt außerhalb des Modellprojektes. Als nächster Schritt ist die Zustimmung des Hockenheimer Gemeinderates erforderlich, um die Auftragsvergabe an das ausführende Göppinger Unternehmen Fast Opticum (Telekommunikation, Netzplanung, Roboter-Technologie) und um die formelle Beauftragung der wissenschaftlichen Begleitung durch das Gelsenkirchener Fachbüro IKT vornehmen zu können. Dann kann das ambitionierte Projekt an den Start gehen.   

 

Verlegung der Glasfasertechnik über die Abwasserkanäle

Die Chronologie der Ereignisse ist schnell erzählt. Begonnen hatten die Planungen für das Projekt „Gewerbegebiet Hockenheim Talhaus“ vor rund einem Jahr. Initiiert und konzeptionell aufgestellt vom Zweckverband, abgestimmt und koordiniert mit den Verantwortlichen von Stadt und Landesregierung, eingereicht, bewilligt. Mittelpunkt der Innovation und eigentlicher Grund für die Förderungszusage ist die Art der Verlegetechnik der Glasfaserkabel. Sie erfolgt nämlich in den vorhandenen Abwasserkanälen, die naturgemäß direkt mit den jeweiligen Gebäuden verbunden sind und damit quasi als „direkter Hausanschluss“ für das High-Speed-Internet fungieren. Weiterer Pluspunkt: es wird so gut wie keine Beschädigungen an der vorhandenen Infrastruktur geben, sprich, Straßenbeläge oder asphaltierte Flächen im Umfeld der Gewerbebetriebe werden nicht oder im Zweifelsfall nur sehr gering in Mitleidenschaft gezogen.

 

„Der Zeitplan für den Baubeginn und die Dauer der Verlegungsmaßnahmen wird in den nächsten Wochen vorbereitet und abgestimmt. Die gute Nachricht per heute ist, dass wir für unser Gewerbegebiet „Talhaus“ einen entscheidenden Schritt vorangekommen sind. Von hier aus agieren bekanntlich zahlreiche Mittelständler und große Unternehmen und gerade die sind mittel- und langfristig auf eine leistungsfähige digitale Infrastruktur mit zuverlässigen Übertragungsdaten angewiesen“, unterstreicht der Hockenheimer Wirtschaftsförderer Donald Pape die Dringlichkeit des digitalen Ausbaus.

 

Zweckverband drückt weiter auf´s digitale Gas 

„Mit der Zuteilung der Fördergelder für das Hockenheimer Projekt ist ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg für eine flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen im Rhein-Neckar-Kreis erfolgt. Unser erklärtes Ziel ist es, dass langfristig jede Bürgerin und jeder Bürger, jede Kommune, jedes Unternehmen und jeder Gewerbebetrieb die Möglichkeit bekommt, das Glasfasernetz der Zukunft zu nutzen“, sagt der technische Leiter des Zweckverbandes, Werner Riek in dem Wissen, dass die digitale Infrastruktur gerade für die hiesige Region von eminenter Bedeutung ist. Der Rhein-Neckar-Kreis zählt deutschlandweit zu den bedeutendsten Standorten im Bereich Software- und IT-Dienstleistungen. Rund jeder zehnte Arbeitsplatz (11,40 Prozent) ist hier im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ angesiedelt. Folglich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in ihren Unternehmen, sondern auch an ihren jeweiligen Wohnorten auf eine leistungsstarke Kommunikationsinfrastruktur angewiesen.