04.03.2019
Spatenstich für den Anschluss der "Bergdörfer" ist erfolgt: Stadt Sinsheim und Zweckverband stellen gemeinsam den flächendeckenden Glasfaserausbau sicher
Bild (Stadtmarketing): Oberbürgermeister Jörg Albrecht (3. v..re.) gab den ausführenden Firmen und Projektverantwortlichen das Signal zum Glasfaserausbau in den „Bergdörfern“.
Der Startschuss für ein bisher einmaliges Großprojekt im Rhein-Neckar-Kreis ist gefallen. Mit dem offiziellen Spatenstich zum Anschluss der Sinsheimer Ortsteile Adersbach, Ehrstädt und Hasselbach – umgangssprachlich bekannt als die Sinsheimer „Bergdörfer“ – schlagen die Stadt Sinsheim und der Zweckverband High-Speed-Internet ein neues Kapitel in der Geschichte der regionalen Breitbandversorgung auf.
„In den Ortsteilen sind die Kabelverzweiger der Telekom über Schaltverteiler der NeckarCom mittels Richtfunk erschlossen. Die so genannte „letzte Meile“ erfolgt über das konventionelle Kupferkabel der Telekom. Das Problem dabei: Diese Technik lässt auf Grund der großen Entfernung zu den Kabelverzweigern keine zufriedenstellenden Bandbreiten zu. Also errichtet der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar jetzt im Auftrag der Stadt Sinsheim in den Bergdörfern ein passives Glasfasernetz“, erläutert Lothar Engelhardt die Begleitumstände, die zu dieser pragmatischen Maßnahme geführt haben. Der engagierte Breitbandkoordinator der Stadt Sinsheim, der für die gesamte Projektkoordination verantwortlich ist, kann bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben auf die kompetente Unterstützung aus den Ortsteilen bauen. Werner Rudolf (Adersbach), Karl Braun (Hasselbach) und Richard Wörtz (Ehrstädt) stehen ihm dafür gerne zur Seite und bringen ihre Fach- und Ortskenntnisse entsprechend mit ein. Die jeweils örtliche Bauleitung liegt in der Verantwortung von Frank Selle, Prokurist und Projektleiter des zuständigen Planungsbüros Seim & Partner.
Das ambitionierte Vorhaben umfasst die Verlegung von ca. 21 Kilometern Leerrohren für die Glasfaserkabel sowie die Bestückung von 20 Kilometern Glasfaserkabel auf öffentlichem und privatem Grund und Boden. Aus einer öffentlichen Ausschreibung war die Firma Schuler & Sohn aus Mosbach als günstigste Bieterin hervorgegangen und hatte demzufolge und auf Grund guter Referenzen den Zuschlag für die bauliche Umsetzung des Projektes bekommen. „Jetzt kommt es für uns darauf an, diese Mammutaufgabe termingerecht abzuwickeln. Dafür setzen wir vier bis fünf Baukolonnen ein“, kündigt der zuständige Oberbauleiter von Schuler & Sohn, Sascha Kirschenlohr, an. Im ersten Bauabschnitt werden die Lücken der Backbone-Trasse von Adersbach über Hasselbach nach Untergimpern geschlossen. Anschließend werden die bisher beauftragten Hausanschlüsse entlang dieser Strecke hergestellt, danach erfolgt der Ausbau in den jeweiligen Seitenstraßen. Bisher liegen bereits 390 Anträge für private Hausanschlüsse vor. Das sind 70% der potentiellen Hausanschlüsse. Doch die jeweiligen Ortsvorsteher in den Orten Adersbach, Hasselbach und Ehrstädt, Alexander Hotz, Ulrike Bauer und Frank Wintterle, rechnen fest mit weiteren Interessenten und Anschlussverträgen, zumal sich die Kosten bei späterem Anschluss deutlich erhöhen werden.
Der partnerschaftliche Schulterschluss von Stadt und Zweckverband ist ganz im Sinne von Oberbürgermeister Jörg Albrecht. „Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern eine möglichst optimale Breitbandversorgung versprochen, und die sollen sie auch bekommen. Das gehört eindeutig zu einer modernen und zeitgemäßen Grundversorgung und ist so wichtig wie Gas, Wasser oder Strom. Mit dem Ausbau des schnellen Internets sichern wir langfristig die hiesige Wohnqualität und selbstverständlich auch zahlreiche Arbeitsplätze. Insgesamt 2,5 Millionen Euro investieren wir für den Ausbau, der voraussichtlich bis Ende April 2020 dauern wird“, so der OB.
Dass der Ausbau der digitalen Infrastruktur ein besonders verantwortungsvolles Projekt auf der Agenda von Landkreis und Kommunen ist und deshalb hohe Priorität genießt, dessen ist sich auch Jochen Ausäderer bewusst. „Die optimale Breitbandversorgung ist für unsere Region von großer Bedeutung. Der Rhein-Neckar-Kreis zählt bundesweit zu den bedeutendsten Standorten im Bereich Software- und IT-Dienstleistungen. Rund jeder zehnte Arbeitsplatz ist hier im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ angesiedelt. Folglich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur in ihren Unternehmen, sondern auch zuhause auf eine leistungsstarke Kommunikationsinfrastruktur angewiesen“, so der technische Leiter des Zweckverbandes.
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