30.09.2020


Spatenstich im Gewerbegebiet Hirschberg

Spatenstich im Gewerbegebiet Hirschberg v.l.n.r.: Marcel Elsässer (Bauleitung Fa. HLT Bau GmbH), Christopher Lauber (Geschäftsführer Fa. HLT Bau GmbH), Michael Frank (Leiter IT Gemeinde Hirschberg), Ralf Gänshirt (Bürgermeister Gemeinde Hirschberg), Thomas Heusel (Operative Leitung fibernet.rn), Jakob Rauschert  (Fördermittelberater ateneKOM), Jürgen Philipp (Bauleitung Ingenieurbüro Schulz), Florian Haseidl (Bauleitung fibernet.rn), Marco Stumpf (Technischer Leiter fibernet.rn

 

Rund 40 Unternehmen verfügen in wenigen Monaten über das gigabitfähige Glasfasernetz

Mit dem offiziellen Spatenstich am 29. September 2020 in Hirschberg ist der nächste Schritt auf dem Weg zum sukzessiven Glasfaserausbau von insgesamt 14 Gewerbegebieten im gesamten Rhein-Neckar-Kreis erfolgt. Rund 40 hier ansässige Unternehmen werden demnach in nur wenigen Monaten über die technischen Möglichkeiten des gigabitfähigen Glasfasernetzes verfügen. Insgesamt 90 Prozent des FTTB-Ausbaus im Hirschberger Gewerbegebiet werden gefördert, die entsprechenden Mittel stammen aus den digitalen Fördertöpfen von Bund und Land. Der Bund trägt 50 Prozent der Ausbaukosten im Gesamtvolumen von 760.000 EUR, Grundlage dafür ist das aktuelle „Förderprogramm Breitbandausbau Gewerbegebiete“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur“. Die verbleibenden 40 Prozent übernimmt das Land Baden-Württemberg.

„Die Kommunen und ihre Unternehmen profitieren beim FTTB-Ausbau von ihrer Mitgliedschaft im Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar. Wir steuern und koordinieren den Glasfaserausbau und leisten im Schulterschluss mit den Städten und Gemeinden einen wesentlichen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaftsstandorte“, sagt der Technische Leiter des Zweckverbandes, Marco Stumpf. Auch für Bürgermeister Ralf Gänshirt ist der FTTB-Ausbau des Hirschberger Gewerbegebietes ein Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit der Hirschberger Unternehmen. „Wie wichtig eine moderne digitale Ausstattung für die Betriebe ist, das verdeutlicht einmal mehr die aktuelle Coronakrise, denn wirtschaftlicher Erfolg und moderne Kommunikationsmittel hängen oftmals unmittelbar miteinander zusammen. Deshalb freue ich mich für unsere Betriebe, dass sie jetzt bald über das Glasfasernetz der Zukunft verfügen und damit im Bereich der digitalen Infrastruktur bestens aufgestellt sind“, so Gänshirt.

Aus dem öffentlichen Ausschreibungsverfahren nach VOB-Richtlinien für den Ausbau des Hirschberger Gewerbegebietes war die HLT Baugesellschaft mbH aus Neckargerach als wirtschaftlichster Bieter hervorgegangen und hatte folglich den Zuschlag erhalten. Die Verlegearbeiten in der Goldbeckstraße, Im Rott und in der Badener Straße werden direkt nach dem offiziellen Spatenstich beginnen, in etwa drei Monate werden die rund 2.500 Meter umfassenden Tiefbauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein. Die gesamte Baumaßnahme ist in zwei Bauabschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt erfolgt die Verlegung der Haupttrasse inklusive Kabelzug und Inbetriebnahme sowie die Vorstreckung der Hausanschlüsse bis zu den Grundstücksgrenzen. Im einem zweiten Schritt werden die Kabel dann bis in die jeweiligen Gebäude verlegt.

Ein spezieller Umstand im Rahmen des anstehenden Hirschberger Glasfaserausbaus sorgt bei den Verantwortlichen des Zweckverbandes übrigens für Stirnrunzeln. „Just zum Zeitpunkt des geplanten Baustarts meldet sich auf einmal die Telekom in Hirschberg zu Wort und bietet in dem geplanten Ausbaugebiet kostenlose Hausanschlüsse an“, wundert sich Thomas Heusel über die plötzlichen Aktivitäten und beschreibt zum besseren Verständnis den Gesamtzusammenhang. „Wenn die Telekom den Anfragen von Gemeinden nach einem Glasfaserausbau in einem bestimmten Gebiet eine Absage erteilt, wenden sich diese Kommunen in der Regel an uns und bitten um entsprechende Unterstützung. Um den Glasfaserausbau zügig voranzutreiben und das „Marktversagen“ der kommerziellen Telekommunikationsanbieter speziell in ländlichen Gebieten zu kompensieren, dafür ist der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar als gemeinsame Institution aller 54 Städte und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis eigentlich gegründet worden. Wir beginnen also mit der Planung, legen die Backbone-Leitungen, schreiben die Baumaßnahmen aus und koordinieren das Projekt mit allen Beteiligten. Wenn dann alles für den Startschuss bereit steht, sehen wir uns plötzlich mit Vermarktungsaktivitäten der Telekom konfrontiert, die wir uns zu einem früheren Zeitpunkt ja gerne gewünscht hätten. Sie beginnen mit einem eigenen Ausbau genau da, wo wir ihn bereits geplant haben. Das war in Schönau so, in Sinsheim, in Hockenheim und jetzt auch in Hirschberg“, beschreibt der Operative Leiter des Zweckverbandes eine Vorgehensweise, die zumindest einige Fragen aufwirft. Die eigentliche Frage, ob es sinnvoll ist, mit öffentlichen Geldern eine Mehrfach-Infrastruktur aufzubauen anstatt sich gemeinsam darauf zu konzentrieren, möglichst schnell für eine flächendeckende Breitbandversorgung im gesamten Rhein-Neckar-Kreis zu sorgen, beantwortet sich dabei im Grunde von selbst.

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