21.04.2023


Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar: Spatenstich zum Glasfaserausbau in Lobbach ist erfolgt

Spatenstich zum FTTB-Ausbau in Lobbach v.l.n.r.: Mevlüt Özer, Bauleiter Firma Aytac Bau GmbH, Frank Selle, Oberbauleiter Firma Aytac Bau GmbH, Robin Schneider, Regionalberater des Projektträgers PwC, Peter Mülbaier, Geschäftsführer fibernet.rn, Edgar Knecht, Bürgermeister Lobbach, Thomas Heusel, Operative Leitung fibernet.rn, Elke Nelles. Bauleitung fibernet.rn, Dr. Arndt Möser, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter Digitalisierung im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen

Gigabitfähige Breitbandversorgung für rund 850 Gebäude wird bis Herbst 2024 verfügbar sein

Der Glasfaserausbau im Rhein-Neckar-Kreis gewinnt weiter an Fahrt. Bereits im Laufe des Jahres 2020 hatte der Backbone alle Stadt- und Gemeindegrenzen erreicht, mittlerweile sind über 400 Kilometer Trassenlänge in Betrieb. Rund 30 Gewerbegebiete und damit viele Betriebe und Unternehmen verfügen über High-Speed-Internetzugänge oder werden zeitnah angeschlossen, ebenso eine Vielzahl von kommunalen und kreiseigenen Einrichtungen wie Schulen, medizinische Einrichtungen oder Kindergärten. Auch in zahlreichen Kommunen quer durch den Landkreis sind die Anschlussarbeiten in vollem Gange. Beeindruckende Zahlen und Fakten, die nicht nur dokumentieren, dass der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar einen guten Job macht sondern auch, dass die Fördergelder des Landes Baden-Württemberg hier bestens angelegt sind.

Davon konnte sich der Ministerialdirigent und Abteilungsleiter Digitalisierung im Stuttgarter Innenministerium, Dr. Arndt Möser, am Beispiel Lobbach überzeugen, wo er am 20. April dem offiziellen Spatenstich für den Glasfaserausbau beiwohnte. „Schnelle Internetanbindungen sind heute – mehr denn je -  entscheidend dafür, wo sich Menschen auch in Zukunft niederlassen und wo sich Unternehmen ansiedeln. Hohe Up- und Downloadgeschwindigkeiten sind heute wichtiger als der kurze Weg zur nächsten Autobahn. Deshalb packen wir als Land hier ganz gezielt mit unserer klugen Förderpolitik an. Mit unseren Kommunen, den Zweckverbänden und anderen Akteuren schaffen wir so schon heute, die Zukunft von morgen. Das ist eine ganz beindruckende Teamleistung“, so Dr. Möser.

Ausbau und Anschlussmöglichkeiten erfolgen gemarkungsweise
Die Tiefbauarbeiten für die Errichtung des „Next-Generation-Access-Netzes“ (NGA) starten gegen Ende des zweiten Quartals 2023 in Lobenfeld und sollen nach dem Willen der Planer und Baufirmen bis etwa zum Herbst 2024 in Waldwimmersbach ihren Abschluss finden. Dann verfügen weitere rund 850 Gebäude über die moderne und zukunftsweisende High-Speed-Technik, die Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s und Internet-Standleitungen mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s ermöglicht.

„Bei den Ausbauarbeiten werden wir gemarkungsweise vorgehen. Soll heißen: direkt im Anschluss an die Tiefbauarbeiten in Lobenfeld – voraussichtlich im Laufe des ersten Quartales 2024 – erfolgt die Einbringung der LWL-Kabel, dann umgehend die Aktivschaltung. Das hat den Vorteil, dass die Anschlussmöglichkeiten nach und nach gegeben sind und nicht erst nach Fertigstellung der gesamten Ausbaumaßnahme. Also ganz im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und bereits in anderen Gemeinden erfolgreich so von uns praktiziert“, informiert der Operative Leiter des Zweckverbandes, Thomas Heusel.

Schnelles Internet als Standortfaktor
Dass der Glasfaserausbau ein wegweisender und bedeutsamer Schritt in Richtung digitale Zukunft ist, weiß Edgar Knecht aus seiner täglichen Arbeit. „Mit dem Breitbandausbau leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die Attraktivität unserer Gemeinde und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger“, sagt der Lobbacher Bürgermeister und dankt dem Zweckverband an dieser Stelle ausdrücklich für die partnerschaftliche Kooperation. „Das schnelle Internet ist in Zeiten fortschreitender Digitalisierung eine Basisanforderung an die kommunale Daseinsvorsorge, in etwa vergleichbar mit der Energie- und Wasserversorgung. Eine stabile, leiustungsfähige und verlässliche Kommunikationsinfrastruktur ist deshalb aus einer modernen und sich rasant entwickelnden Welt nicht mehr wegzudenken. Stichwort Homeoffice, um hier nur einen wesentlichen Bereich zu nennen“, so Knecht.

Rund 16 Kilometer Trassenlänge bis zu den Grundstücksgrenzen
Das Projekt FTTB-Ausbau Lobbach war als so genannte Generalübernehmerleistung ausgeschrieben, aus dem die Firma Aytac Bau aus Darmstadt als wirtschaftlichster Bieter hervorgegangen war. Gemäß vertraglicher Vereinbarung ist die Firma sowohl für die Planungen als auch für sämtliche Bauleistungen zur betriebsfertigen und funktionsfähigen Herstellung des FTTB-Ausbaues in Lobbach zuständig und verantwortlich, Hausanschlüsse und Mitverlegungsmanagement inklusive. Die gesamte Trassenlänge beträgt, inklusive der Verlegung bis zu den privaten Grundstücksgrenzen, rund 16 Kilometer. Für den Bereich Lobenfeld vermeldet der Zweckverband außerdem einen praktischen Synergieeffekt, in diesem Trassenbereich ist die Mitverlegung von Stromkabeln vorgesehen.

90 Prozent Fördermittel von Bund und Land erfolgreich akquiriert
Auch in Lobbach werden wieder 90 Prozent der FTTB-Ausbaukosten gefördert. 50 Prozent stammen aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, 40 Prozent kommen vom Land Baden-Württemberg. „Unsere Anträge an die zuständigen Ministerien sind positiv beschieden worden, die entsprechenden Förderzusagen liegen vor“, erläutert Margit Kronwald. Die kaufmännische Leiterin des Zweckverbandes ist zuständig für den Bereich Fördermittel und freut sich demzufolge, dass die in Aussicht gestellten Beträge vollumfänglich akquiriert werden konnten.

Städte und Kommunen als kommunale Solidargemeinschaft
Der Rhein-Neckar-Kreis zählt bekanntermaßen zu den Top IT-Standorten in Deutschland. Weltbekannte Unternehmen und zahlreiche innovative Mittelständler haben hier ihren Sitz, rund jeder zehnte Beschäftigte ist in der IT-Dienstleistungsbranche tätig. Gerade deshalb ist der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar eine wertvolle Errungenschaft, denn er leistet mit dem flächendeckenden Breitbandausbau einen wesentlichen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region. Darauf verweist Peter Mülbaier. „Im Schulterschluss mit unseren Mitgliedern, den 54 Städten und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis, steuern und koordinieren wir alle erforderlichen Maßnahmen von den Erhebungen über die Förderanträge bis zu den Baumaßnahmen“, erläutert der Geschäftsführer der Sinsheimer AVR UmweltService GmbH. Der kreiseigene Energiedienstleister zeichnet seit seiner Gründung im Jahre 2014 auch für die Geschäftsführung des Zweckverbandes verantwortlich. Zum Dienstleistungsportfolio gehören Beratung, Planung, Akquisition von Fördermitteln, Überwachung von Planungs- und Bauleistungen, Verpachtung des Netzes sowie den permanenten Kommunikations- und Informationsaustausch.